07.03.2024  - 10.03.2024

Alpencup und Deutsche Schülermeisterschaft

Wenn junge Skispringer erwachsen werden, dann ist das manchmal ein Problem, sie wachsen. Ihre Winkel der Arme und Beine verändern sich, und das bedeutet, dass sie alles was sie bis dahin gelernt haben, noch einmal lernen müssen. Solche und andere Geschichten erfährt man, wenn man bei verschiedenen Wettkämpfen mit dem Skisprungnachwuchs ins Gespräch kommt. Noch schlimmer ist es, wenn die Knochen schneller wachsen als die Sehnen. So geschehen bei Florian Fechner. Dann gibt es in den Sehnen kleine Risse und die können sich entzünden. Da hilft dann nichts als warten, bis alles wieder im Gleichgewicht ist. Und so war Florian leider nur als Zuschauer am Wochenende bei den Deutschen Schülermeisterschaften in Klingenthal. Aber Mila Twarok schaffte mit einem zehnten Rang bei den jungen Damen ebenfalls eine gute Platzierung für den WSV 1923.
Die auch geplanten Finalwettkämpfe im Deutschen Schülercup mussten leider ausfallen. Zu viel Wind! Das Wetter beim Skispringen ist auch so eine Geschichte.

 

Beim internationalen Alpencup in Oberhof gab es deswegen auch nur einen der geplanten zwei Wettkämpfe. Am Sonnabend konnte Alvine Holz mit nur 3,5 Punkten Rückstand zur Siegerin Ziva Andric aus Slowenien und als beste Deutsche Rang 3 erspringen. Auf dem Silberplatz landete die Französin Lilou Zepchi. Bei den Herren gelang Max Unglaube unter den 72 Startern ein guter Platz in der Mitte, Rang 36. Dabei war Alvine vom Stadionsprecher zuvor noch als Siegerin verkündet worden? Was war also geschehen? Auch das ist wieder so eine Geschichte. Beim Training war Alvine immer drei Luken tiefer losgefahren als ihre Konkurrentinnen und weit über 100 Meter gesprungen. Beim Probedurchgang dann hatte sie auch noch die beste Absprunggeschwindigkeit. Also was tun, um nicht Gefahr zu laufen, dass die Sprünge im Wettkampf dann gefährlich weit gingen. Also entschied der Trainer, Alvine nimmt beim Anlauf zwei Luken tiefer. Dafür bekommt sie dann ja Pluspunkte. Gesagt, getan. Und scheinbar hatte auch alles funktioniert. Womit keiner gerechnet hatte: Es gibt die 95-Prozent-Klausel! Und die besagt, die Zusatzpunkte gibt es nur, wenn der Sprung wenigstens so weit ist, wie 95 Prozent der Hillsize der Schanze. Die HS der Schanze in Oberhof beträgt 100 Meter. 95 Prozent sind also 95 Meter. Alvine sprang aber beide Male „nur“ 94,5 Meter, also einen halben Meter zu kurz für die Zusatzpunkte. Damit gab es diese nicht. Und so war sie am Ende obwohl sie als einzige den Anlauf verkürzte die dritte im Wettkampf der jungen Damen. Und obwohl man nicht ‚hätte‘ sagen soll, wäre sie in beiden Durchgängen diesen halben Meter weiter gesprungen, hätte sie auch die Zusatzpunkte nicht gebraucht, dann wäre sie als ohne diese als Siegerin aus dem Wettkampf hervorgegangen.
Am Sonntag fiel der Wettkampf in Oberhof ebenfalls wegen zu starkem Wind aus.
Und zum Schluss noch eine kleine Geschichte: Dass Alvine Holz mit ihren ersten vier Weltcuppunkten in Garmisch-Partenkirchen am 30.12.2023 Brandenburger Wintersportgeschichte geschrieben hat, ist auch Ministerpräsident Dietmar Woidke nicht entgangen. Er hat ihr in einem „langen Brief“ gratuliert und weiter viel Erfolg gewünscht, wie sie voller Stolz erzählte.

 
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