21.07.2013

Pokal der Kurstadt Bad Freienwalde
im Sommersprunglauf

Skispringen trotz brütender Sommerhitze 22.07.2013

Bad Freienwalde (MOZ) Skispringen bei 30 Grad - das kann kein Vergnügen sein. Von wegen! Beim Sommersprunglaufbewiesen die Bad Freienwalder Wintersportler und ihre Gäste, dass der Skisprungnachwuchs aus hartem Holz geschnitzt ist. Auch wenn der Schweiß fließt.5c4228edee Alles schwitzt und stöhnt über die brennende Hitze. Jedenfalls im kleinen Kreis der Zuschauer am Fuß der Schanze. Kühle Getränke fließen in Strömen. Doch die Springer beißen die Zähne zusammen. Rund 120 Nachwuchssportler, Betreuer und Verantwortliche aus Polen, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt weilen in Bad Freienwalde, um im Rahmen eines Trainingslagers gemeinsam mit den Wintersportlern aus der Kurstadt zu trainieren. Da achten die Verantwortlichen nicht nur darauf, dass der Kunstrasen der Schanze stets befeuchtet wird. Auch die Kehlen wollen nass gehalten werden, will man in der sengenden Sonne keinen Hitzschlag erleiden. "Na ja, das ist schon sehr anstrengend, denn die Anzüge lassen kaum Luft durch", bestätigt Andrzey Cienciala vom KS Wisla Ustronianka, dem nach seinen Angaben größten und wichtigsten Wintersportverein Polens. Der Aufstieg mache den Kindern und Jugendlichen zu schaffen, besonders wenn man bedenkt, dass sie bei zwei Trainingseinheiten täglich um die zehn Sprünge plus Aufstieg bewältigen. "Aber die Sportler sind robust, das packen wir schon." Der polnische Vereinsvertreter ist froh, wieder in Bad Freienwalde zu sein. "Die Organisation und Betreuung vor Ort ist einfach prima. Wenn das so bleibt, dann kommen wir gerne immer wieder", betont Andrzey Cienciala. Mit den Jahren - seit dem Bau der Schanze kennen sich die Vereine - habe sich eine enge Freundschaft zwischen Polen und Kurstädtern entwickelt. "Man merkt einfach, dass die Verantwortlichen aus vollem Herzen dabei sind."
Lieber am See als auf der Sprungschanze wären die jungen Sportler vom SC Motor Zella-Mehlis und dem Wintersportverein Schmiedefeld, die oben auf der Schanze auf ihren Sprung warten. Daraus machen sie gar keinen Hehl. Dennoch zwängen sie sich ohne Murren in die Anzüge. "Generell ist es kein Problem im Sommer zu springen", erklärt Trainer Jörg Brömel, "aber die Mittagszeit ist schon problematisch." Er hätte sich etwas mehr Konkurrenz für seine jungen Sportler gewünscht, und auf lange Sicht bräuchte der nördlichste Wintersportort Deutschlands einen Lift. Zeit und Anstrengung, die seine jungen Sportler in den Aufstieg investieren, könnte so effektiver in das Training fließen.
Bewunderung für die Springer gibt es im Zuschauerraum. Als einer von ihnen stürzt, halten alle kurz den Atem an, und klatschen dann, als er wieder aufsteht. "Und gleich wieder rauf auf die Ski", kommentiert Zuschauer Gerd Drenske. Er bewundert das Selbstvertrauen der Springer. "Der Sport ist auch eine Schule für das Leben, wenn sie zum Beispiel lernen mit Misserfolgen umzugehen.
Einen kulturellen Höhepunkt gibt es kurz vor der Siegerehrung. Die mehr als 30-köpfige Tanz- und Singegruppe aus Goleszow um Leiterin Lidia Lankocz präsentiert schlesische Gesänge und Tänze in typischen Trachtengewändern. Trotz dicker Wollsocken und mehreren Lagen Stoff am Körper sind sie guter Laune und stecken die Zuschauer damit an. Aber den wohl härtesten Job des Tages haben die Skihasen und ihre männlichen Helfer an Grill und Getränkeausschank. Unermüdlich sind sie um das Wohl der Gäste bemüht - immer freundlich bei mehr als 40 Grad.

 
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